Ein Text von Pater Alexander Holzbach
Wir müssen alle sterben und sind wie das Wasser, das man auf die Erde schüttet und nicht wieder einsammeln kann. Ein starkes Bild, mit dem die Bibel die Vergänglichkeit des Menschen zeichnet. Es ist wahr. Wir müssen gehen. Was bleibt?
Die einen verzweifeln an dieser Frage, die anderen blenden sie aus. Die einen werden überheblich, fast rücksichtslos im Hier und Jetzt, die anderen finden Sinn und Erfüllung, wenn sie sich für andere oder für eine
Sache einsetzen. Viele hoffen weiterzuleben, in der Erinnerung, in den Herzen der Nachfahren. Vielleicht auch durch ihre Werke. Das es stimmt: wir vergehen, so wie Wasser versickert.
An einer anderen Stelle in der Bibel, im Psalm 56, heißt es aber auch, dass Gott all meine Tränen in einem Krug
sammelt, ja, sogar jede einzelne zählt. Das gibt mir ein großes Quantum Hoffnung. Bei Gott ist mein Leben aufgehoben, das Glück und das Lachen, auch die schweren Momente, alles Loslassenmüssen, die Abschiede, die Enttäuschungen, die Tränen.
Ja, Leben versickert wie Wasser in der Erde. So die Erfahrung. Der Glaube sagt: Meine Tränen werden gesammelt. Gott weiß um mich. Er ist treu. Darauf vertraue ich.