Johannes 12, 20-33:Impuls zum 5. Fastensonntag
Zu Beginn des Wirkens Jesu, bei einer Hochzeit in Kanaan, stellt er klar, dass er kein Zauberer und auch kein Notnagel ist.
Seine Stunde schlägt nicht, wenn der Wein ausgeht, wenn ich eine ernüchternde Diagnose erhalte oder Menschen sich bekriegen. Seine Stunde schlägt in Jerusalem, da wo das Todesurteil der Menschen über ihn vollzogen wird.
„Jetzt ist meine Seele erschüttert.“ (Vers 27) Sozusagen ein inneres Erdbeben vollzieht sich in Jesus. Dabei macht Jesus im Angesicht des Todes nicht halt und dreht nicht um.
Nicht „Vater, rette mich aus dieser Stunde“, sondern „Vater, verherrliche deinen Namen, deshalb bin ich in diese Stunde gekommen“. (Vers 27 und 28) ist sein Weg und Anspruch.
Die Uhr hat 12 geschlagen am Kreuz von Golgatha. Mit den Worten Jesu bei Johannes heißt das: „Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt, jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.“ (Vers 31)
Mit einem Bildwort in Vers 24 wird die Tat Jesu mit dem Weizenkorn verglichen: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“ Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.
Im Letzten ist unser ganzes Leben ein Mysterium (Geheimnis). Dabei gibt es so viele Möglichkeiten, Facetten und Deutungen des Lebens, wie es Menschen gibt.
Mir gefällt die Perspektive, die der Evangelist Johannes am Schluss zeichnet und ich wäre gerne bei denen, die Jesus im Auge hat, als er sagt: „Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.“ (Vers 32)
Friedhelm Wessling, Gemeindereferent