Toreingang zu St. Martin:Heiliger Martin, zeig mir heute die Gelegenheit, wo ich spontan helfen kann.


Toreingang zu St. Martin
Der Torbogen zur Martinskirche mit der Darstellung der berühmten Martinsszene wirkt wie der Vorhang vor der Bühne einer Oper. Wie bei der Ouvertüre wird uns der Weg in die Kirche eröffnet.
Das Hauptthema ist damit klar: Martin sieht vom Pferd den leidenden Bettler und entscheidet sich zur Tat. Kurzentschlossen teilt er mit dem Schwert seinen Soldatenmantel und rettet so das Leben des Menschen vor dem Kältetod.
Wer durch das Tor geht, begibt sich auf den Weg des Heiligen Martin. Nicht Kriegsdienst sondern Dienst am Nächsten lautet die Aufgabe. Auch in Zeiten, in denen die Verteidigungsfähigkeit des Staates wieder neu diskutiert wird, bleibt die Aufgabe der Christen der Friedensdienst und die Sorge um die Menschenwürde.
Martin von Tours hat sich vom Soldatenleben verabschiedet, nachdem er sich hat taufen lassen. Seine berühmte Rettungsaktion geschah schon vorher. Erst im Nachklang des Traumes erfasst er, was seine tiefste Überzeugung ist: Den Menschen am Leben zu erhalten und nicht den sogenannten Feind zu töten. Er begegnet in seinem Traum Christus im Angesicht des Bettlers und das öffnet ihm die Augen für eine größere Wirklichkeit als die von Macht und Gewalt. Er entscheidet sich für den Menschendienst im Sinne des Jesus von Nazareth und er beginnt seinem Reich der Liebe zu dienen.
Sein Beispiel bleibt bis heute populär und seine junge Fangemeinde zieht alljährlich an seinem Festtag mit selbstgebastelten Laternen durch die Straßen. Wer heute durch das Tor zur Martinskirche geht, begibt sich auch auf die Spuren des Hl. Martin und darf bitten:
Heiliger Martin, zeig mir heute die Gelegenheiten, wo ich spontan helfen kann.
Für das Seelsorgeteam
Joachim Fey, Pfarrer
